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Cyber-Resilienz beginnt mit Vorbereitung: Wie auch kleine und mittlere Unternehmen digitale Krisen meistern können

Einleitung: Bedrohungen erkennen – und entspannt überleben

Cyberangriffe? Das ist heute keine Ausnahme mehr, sondern eher der digitale Alltag – und ja, auch kleine Schweizer KMU sind davon betroffen. Doch es geht nicht nur darum, Angriffe abzuwehren, sondern vor allem darum, wie schnell man danach wieder durchstarten kann. Wie ein guter Notfallplan bei einem Feueralarm: Wichtig ist, dass man weiss, wo der Ausgang ist. Genau hier setzt die Cyber-Resilienz an – damit Sie nicht im Dunkeln tappen.


Zwei praktische Helfer für den Ernstfall:

Das Isolierte Recovery Environment (IRE) und Dependency Maps – zwei clevere Werkzeuge, die technische und geschäftliche Abhängigkeiten sichtbar machen, für Übersicht sorgen und den Zugriff auf wichtige Daten zur Wiederherstellung sichern.

Das Isolierte Recovery Environment (IRE): Ihr sicherer Hafen, wenn’s brennt
Stellen Sie sich vor: Ihr gesamtes Netzwerk ist plötzlich blockiert. Alles steht still – wie wenn im Büro das Licht ausgeht und Sie im Dunkeln sitzen. Was jetzt hilft? Das Isolierte Recovery Environment (IRE).

Was ist ein IRE?
Ein IRE ist Ihr IT-Notfalllager – eine speziell eingerichtete, geschützte Umgebung, die vollständig vom Hauptnetzwerk getrennt ist. So gelangen keine verseuchten Daten hinein. Mit speziellen Laptops und sauberen Clients können Sie sicher auf wichtige Daten zugreifen und die Systeme wiederherstellen – bei minimalem Risiko einer weiteren Infektion.

Ein IRE besteht zum Beispiel mindestens aus einem NAS (Netzwerkspeicher) und einer zugehörigen Konsole, die beide nicht über das Unternehmensnetzwerk erreichbar sind. Die Konsole kann jedoch direkt und sicher auf das NAS zugreifen, um das System aktuell zu halten und für die Wiederherstellung bereitzustellen.

Mittels spezieller Techniken werden die Unternehmensdaten regelmässig und sicher aktualisiert, so dass stets eine geprüfte, unveränderbare und aktuelle Version für den Notfall bereitsteht

Vorteile eines IRE:

  • Strikte Trennung vom verseuchten Netzwerk – keine bösen Überraschungen!
  • Nur autorisierte Personen haben Zugriff – Sicherheit geht vor.
  • Nutzung von unveränderbaren, sauberen Kopien wichtiger Daten – keine Datenfälschung möglich.
  • Gut geprüfte Abläufe für die Wiederherstellung – Schritt für Schritt zurück zur Normalität.
  • Minimierte Ausfallzeiten und Risiken – weniger Stress, mehr Geschäft
  • Schutz Ihrer Unternehmensreputation durch schnellere Wiederherstellung und qualitativ bessere Datenstände.

Für Sie bedeutet ein IRE: schneller wieder arbeitsfähig sein, finanzielle Verluste verringern und das Vertrauen Ihrer Kunden bewahren.

Dependency Maps: Der Kompass im IT-Dschungel

Wenn der Notfall eintritt, zählt jede Minute. Dann hilft es ungemein, genau zu wissen, welche Systeme voneinander abhängen und in welcher Reihenfolge man sie wieder anwirft. Dependency Maps sind wie eine Landkarte für Ihre IT-Landschaft.

1. Technische Dependency Map

Zeigt, wie Ihre IT-Systeme, Server und Netzwerke miteinander verbunden sind. So sehen Sie, welche Komponenten kritisch sind und wo der Schuh drückt.


2. Daten-Dependency Map

Zeigt, wo die Daten herkommen, wie sie fliessen und wer auf wen angewiesen ist. Das hilft, Fehlerquellen zu vermeiden und den Wiederanlauf sauber zu organisieren.


Vorteile von Dependency Maps:

  • Klare Prioritäten im Notfall – keine Zeit verlieren
  • Schnellere und strukturierte Wiederherstellung – Schritt für Schritt zurück ins Business
  • Grundlage für moderne Sicherheitsstrategien wie Zero Trust
  • Bessere Planung und Automatisierung Ihrer IT-Prozesse
  • Basis für ein funktionierendes Business Continuity Management (BCM)

Fazit: Vorbereitung ist das beste Rezept für Resilienz

Cyber-Resilienz (Widerstandsfähigkeit) fängt nicht erst beim Angriff an, sondern schon viel früher. Mit einem Isolierten Recovery Environment und klaren Dependency Maps sind Sie für den Ernstfall gerüstet – das spart Zeit, bewahrt Ihre Daten und schützt Ihren guten Ruf.

Wer vorbereitet ist, bleibt auch in der Krise handlungsfähig – und macht sein Unternehmen digital fit für die Zukunft. Und mal ehrlich: Ein bisschen Vorbereitung schadet nie, oder?

Über den Autor:

Patrick Scheidegger ist Mitgründer und Geschäftsführer der CreativIT GmbH in Münsingen. Seit über 20 Jahren begleitet er Unternehmen bei der Planung und Umsetzung komplexer IT-Infrastrukturen mit besonderem Fokus auf Cyber-Resilienz, Informationssicherheit und nachhaltige Prozessoptimierung.
Als IT-Architekt konzipiert er sichere, skalierbare Systemlandschaften, die den Anforderungen moderner Unternehmen gerecht werden – von der strategischen Ausrichtung über die technische Architektur bis zur operativen Umsetzung. Sein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung widerstandsfähiger IT-Strukturen, die auch in Krisensituationen leistungsfähig und steuerbar bleiben. Dazu gehören unter anderem Business Continuity Management Massnahmen, Isolierte Recovery Umgebungen, strukturierte Risikoanalysen und praktikable Sicherheitskonzepte für Unternehmen.Mit seiner Erfahrung als Projektleiter verbindet er methodische Präzision mit unternehmerischem Denken. Er versteht IT nicht nur als technische Disziplin, sondern als strategischen Hebel für Geschäftserfolg – besonders in einer Zeit zunehmender Cyberbedrohungen und regulatorischer Anforderungen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.creativit.ch

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