Wer den 2014er Film “Ex Machina” gesehen hat, weiß, wie sich Gänsehaut anfühlt. Die dystopische Geschichte, erzählt in unserer Zeit, ist beängstigend realistisch und lässt einem viel Stoff zum Nachdenken.
Mit dieser packenden Geschichte als Inspiration hat das DIN in Zusammenarbeit mit Artifact, CSA Engineering und Queo, Anfang des Monats eine gemeinsame Filmvorstellung mit Podiumsdiskussion organisiert.
Anwesend im “Kino im Uferbau” in Solothurn waren für das Event rund 30 Teilnehmer, plus Panelists. Nach einer regen Networking-Runde wurde der Film in zwei Teilen mit jeweils einer Diskussionrunde geschaut.
Besonders spannend waren die Stimmungsbilder der Zuschauer — vor, während und nach dem Film. Fragen wie “Möchtet ihr gerne mehr oder weniger AI in eurem täglichen Leben?” und “Wem vertraut ihr mehr — Mensch oder Machine?” wurden mit Verstreichen der Filmminuten merkbar unterschiedlich beantwortet.
Zuerst wurde durch den Artifact Panel erörtert, wie viel von dem, was in “Ex Machina” gezeigt wird, denn nun tatsächlich Realität ist. Oder anders gefragt: Gibt es Grund zur Besorgnis um künstliche Intelligent (KI – englisch: Artificial Intelligence – AI)?
Unsere Panelists hatten darauf einige Antworten parat — der Konsens: ein paar einzelne Aspekte des Films, wie zum Beispiel hervorragende Text-to-Speech Modelle oder Social Profiling, sind heute durchaus Realität. Die schaurigen Elemente des Films, wie in etwa perfekt nach Menschen modellierte Roboter oder manipulative, kalt-herzige und super-humane Intelligenz sind dagegen noch sehr weit hergeholt.
Auch wurde natürlich die Frage adressiert: Wo geht die Reise hin? Wenn AVA (die AI aus dem Film) heute noch nicht Realität ist, ist sie es dann vielleicht morgen? Oder in 10 Jahren?
In diesem Kontext wurden vor allem ethische und philosophische Gesichtspunkte hervorgehoben: Wie müssen künstliche Intelligenzen mit uns und — vor allem — wir mit ihnen umgehen? Wie stellen wir sicher, dass eine “Strong AI” (generelle Intelligenz, im Kontrast zu “Weak AI”, die nur spezifische Aufgaben lösen kann) von Anfang an motiviert ist, mit uns Menschen zusammenzuarbeiten und friedlich zu koexistieren? Hat eine AI, welche ein Bewusstsein erlangt hat, eine Existenzberechtigung und entsprechende Rechte?
Am Ende liefen viele dieser Gedankengänge in eine ähnliche Richtung: die Demokratisierung von AI und Daten im Allgemeinen. Die Idee: wenn jeder mithelfen oder zusehen kann, entsteht automatisch ein Checks-and-Balances System — wir erschaffen die AI nicht im dunklen Keller, sondern sie entwickelt sich mit uns. Auch andiskutiert wurden hier Aspekte wie der Schutz persönlicher Daten. Beide dieser Ansätze sind heute immer mehr im Kommen.
Am Ende war der Konsens also: Wir sind wahrscheinlich auf dem richtigen Weg aber es bleibt noch viel zu tun.
Nach Ende der ethisch anspruchsvollen Phase gab es nochmals die Möglichkeit für Networking, die von vielen bis spät in die Nacht genutzt wurde. Eine Vielzahl an Snacks und Getränken seitens Soleure Bar am Uferbau sorgte dafür, dass alle bis zum Schluss genug Energie für den anregenden und produktiven Austausch hatten.
Alles in allem ein sehr gelungener Anlass wie auch die Impressionen im Film zeigen.